Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft am morgigen Mittwoch (17. Mai 2023) die Beschäftigten im Einzelhandel und Groß- und Außenhandel in NRW zu einem eintägigen Warnstreik auf. Die Streikenden treffen sich zu einer landesweiten Kundgebung auf dem Johannes-Rau-Platz in Düsseldorf (Beginn 11 Uhr) und ziehen anschließend (ca. 12:30 Uhr) durch die Innenstadt (Königstr./Schadowstr./Kaiserstr.) zum Handelsverband, wo eine kurze Abschlusskundgebung (ca. 13:30 Uhr) stattfindet. Erwartet werden rund 4.000 Streikende aus NRW.
Auf der Kundgebung werden Silke Zimmer, ver.di- Verhandlungsführerin für den Einzelhandel und Groß-und Außenhandel in NRW und Stefanie Nutzenberger, ver.di-Bundesvorstandsmitglied zu den Streikenden reden.
„Die aktuellen Preissteigerungen in Höhe von 6,8 Prozent (April 2023) und für Lebensmittel sogar 17,6 Prozent fressen die Einkommen der Handelsbeschäftigten auf. Da sieht man auf den ersten Blick, dass die Arbeitgeberangebote an der Realität völlig vorbeigehen. Die sehen nämlich für das laufende Jahr nur tabellenwirksame Erhöhungen von 3 Prozent zum Abschlussmonat im Einzelhandel und 4 Prozent zum 1. Dezember im Groß- und Außenhandel vor. Deswegen machen die Beschäftigten Druck auf die Arbeitgeber, damit es in der kommenden Woche endlich ein verhandlungsfähiges Angebot gibt, das ihrer Lebensrealität gerecht wird. Es kann nicht sein, dass sie am Ende des Monats vor die Wahl gestellt werden, ob sie sich den Wochenendeinkauf oder die Fahrt zur Arbeit leisten können“, so Zimmer.
ver.di fordert in der Tarifrunde 2023 im Einzelhandel NRW 2,50 Euro mehr Gehalt und Lohn pro Stunde. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge und ein rentenfestes Mindestentgelt von 13,50 Euro pro Stunde.
Die Arbeitgeber hatten in der ersten Verhandlungsrunde im April ein Angebot in Höhe von 3 Prozent zum Abschlussmonat und weitere 2 Prozent ab 1. Mai 2024 vorgelegt. Darüber hinaus soll 2023 eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 750,- Euro gezahlt werden und weitere 250,- Euro im Jahr 2024 (Teilzeitbeschäftigte anteilig). Bereits ausgezahlte Inflationsausgleichsprämien sollen anrechenbar sein.
Die Verhandlungen werden am 22. Mai in Recklinghausen fortgesetzt.
Im Groß- und Außenhandel NRW fordert ver.di eine Erhöhung der Entgelte von 13 Prozent, mindestens aber 400 Euro. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge (AVE).
Hier hatten die Arbeitgeber im April ein erstes Angebot vorgelegt, welches jeweils zum 1. Dezember eine Erhöhung der Entgelte in 2023 von 4 Prozent und 2024 um 2,1 Prozent vorsieht. Darüber hinaus soll für beide Jahre eine Inflationsausgleichsprämie jeweils in Höhe von 700,- Euro (Teilzeitbeschäftigte anteilig) gezahlt werden. Auch hier sollen bereits ausgezahlte Inflationsausgleichsprämien anrechenbar sein.
Die Verhandlungen werden am 25. Mai 2023 in Düsseldorf fortgesetzt.
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