Streikende des Sozial- und Erziehungsdienstes protestieren beim Fürsorgetag an der Grugahalle
Anlässlich der Eröffnung des 82. Deutschen Fürsorgetags am 10.5.2022 in Essen hat die Gewerkschaft ver.di Beschäftigte des Sozial- und Erziehungsdienstes zum Streik aufgerufen, um vor dem Messegelände für eine Aufwertung ihres Berufs, mehr Personal und ein faires Angebot der Arbeitgeber (VKA) in der dritten Verhandlungsrunde zu protestieren.
„Trotz der vielfach beschworenen Anerkennung und Wertschätzung unserer Arbeit gibt es noch keine Bereitschaft zu grundlegenden Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen im Sozial- und Erziehungsdienst.“, äußerte sich Petra Scheiber (Erzieherin an einer Essener Schule) zum Anlass des Streiks.
Unter dem Motto „Der Sozialstaat sichert unsere Zukunft – sichern wir den Sozialstaat!“ soll beraten werden, wie der zunehmenden gesellschaftlichen Ungleichheit, den sozialen Folgen der Pandemie und dem steigenden Armutsrisiko (insbesondere bei Frauen) entgegengewirkt werden soll. „Es ist blanker Hohn, dass ausgerechnet diejenigen nicht zur Diskussion eingeladen wurden, die tagtäglich mit ihrer Arbeit die Zukunft unseres Sozialstaats überhaupt erst ermöglichen!“ moniert Martina Peil, Gewerkschaftssekretärin von ver.di.
Darum trugen die Beschäftigten ihre Forderungen auf Transparenten direkt vor die Grugahalle und erweckten mit Sprechchören, Flugblättern und Bodenzeitungen die Aufmerksamkeit der Veranstaltungsgäste.
Beim Deutschen Fürsorgetag gaben sich prominente Vertreter*innen der Politik die Klinke in die Hand: Bundesfamilienministerin Lisa Paus, NRW Ministerpräsident Hendrik Wüst, Oberbürgermeister Thomas Kufen, Stadtdirektor Peter Renzel und Muchtar Al Ghusain (Geschäftsbereichsvorstand Jugend, Bildung & Kultur) kamen zur Veranstaltungseröffnung und zeigten sich gegenüber den Streikenden gesprächsbereit. Dabei sicherten alle fünf zu, dass sie die Anliegen der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst ernst nehmen und sich für eine Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen einsetzen werden.
„Wenn diese Veranstaltung mehr als ein politischer Schaulauf sein soll, dann müssen die Beteiligten ihren Einfluss nutzen und ein klares Zeichen an den VKA senden: Die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst verdienen mehr!“, so Martina Peil.
Bereits am Mittwoch, dem 11.5.2022 steht für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst der nächste Streiktag an: ver.di-Vorsitzender Frank Werneke ist an diesem Tag in Gelsenkirchen zu Gast, um zu den Streikenden zu sprechen und ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.
Für Rückfragen: Monya Buß (Gewerkschaftssekretärin Fachbereich B Öffentliche und private Dienstleistungen, Sozialversicherung und Verkehr) 01515 – 2512205