Es wird mit zweierlei Maß gemessen

Pressemitteilung vom 06.10.2023

ver.di sammelt Unterschriften für das Ende des Sonderrechts der Kirchen in der Arbeitswelt

Auch im Jahr 2023 haben die Beschäftigten von Kirchen, Diakonie und Caritas in Essen, Mülheim und Oberhausen noch nicht dieselben Rechte wie ihre Kolleginnen und Kollegen in weltlichen Betrieben.

Für kirchliche Arbeitgeber gelten gesetzliche Sonderregeln im Arbeitsrecht. Sie können zum Beispiel Pflegekräfte, Erzieher*innen oder Verwaltungsangestellte kündigen, wenn diese aus der Kirche austreten oder den Kirchenoberen ihr Privatleben missfällt.
„Es geht nicht darum zu sagen, dass die Arbeitsbedingungen bei der Kirche schlecht sind.“, betont Björn Jadzinski, der für die Altenpflege bei ver.di zuständig und selbst Mitglied der katholischen Kirche ist.

„Der Staub muss raus aus kirchlichen Konzernen und Betrieben. Wir leben im 21. Jahrhundert – dazu gehört ein Arbeitsrecht, dass zeitgemäß ist“, so Schwabedissen weiter, die selbst Mitglied der evangelischen Kirche ist.

Auch bei der Mitbestimmung gibt es Differenzen zwischen kirchlichen und weltlichen Trägern, die nicht logisch sind.
„Warum soll ein Konflikt mit der Mitbestimmung in einer KiTa bei der AWO vor dem Arbeitsgericht enden und bei der Kirche von einem kirchlichen Gericht?“, fragt sich nicht nur Björn Jadzinski, der bei ver.di in Mülheim, Essen und Oberhausen für den Bereich des Kirchenrechts zuständig ist.

SPD, Grüne und FDP haben in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, das kirchliche Sonderrecht zu überprüfen. „Der Bundesarbeitsminister muss endlich gleiche Rechte für gleiche Arbeiten durchsetzen“, meinen Schwabedissen und Jadzinski von ver.di einhellig.

Um dem Anliegen Nachdruck zu verleihen, sammeln die Gewerkschafter*innen Unterschriften auf Papier und Digital. Klassisch kann in den Büros von ver.di in Oberhausen auf der Friedrich-Karl-Straße 24 im DGB-Haus oder auf der Teichstraße 4a in Essen unterschrieben werden. Hier kann auch jede*r ein paar Listen mitnehmen und in seinem Umfeld sammeln. Listen können auch per Post zugesendet werden, dazu einfach eine Mail mit Adresse an fb-c.ruhr-west@verdi.de senden.

Unter www.gleichesrecht.verdi.de kann man auch online unterschreiben.

Kontakt: Björn Jadzinski, Gewerkschaftssekretär