Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung

Missstände bei Arbeitsbedingungen in der Behindertenhilfe

Aktionstag bei der Lebenshilfe Oberhausen und der GSE in Essen für gute Arbeitsbedingungen in der Behindertenhilfe am Freitag, 3. Dezember
05.12.2021

Umfrage unter Beschäftigten zeigt alarmierende Ergebnisse

Am Freitag, den 3. Dezember ist der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung. Mit ihm weisen die Vereinten Nationen auf die Ziele uneingeschränkter Teilhabe und Gleichstellung hin. In Deutschland sollen diese Ziele mit dem Bundesteilhabegesetz verwirklicht werden. Der Gesetzgeber hat jedoch festgelegt, dass die Umsetzung kostenneutral erfolgen soll. Steigende Anforderungen an die Beschäftigten bei gleichem oder sogar weniger Personal, das kann nicht funktionieren.

„Die Behindertenhilfe, wie alle sozialen Berufe dürfen bei der Verteilung von Geldern nicht vergessen werden“ so Björn Jadzinski von ver.di Ruhr-West. „Es geht den Kolleginnen und Kollegen nicht immer nur um Lohn, sondern um gute Arbeitsbedingungen die es braucht, damit der Beruf für junge Menschen attraktiv ist und alle bis zur Rente arbeiten können“, so Jadzinski weiter, der auch klarmacht, dass auch gute Arbeitsbedingungen Geld kosten, das aber gut investiert ist.
Zurzeit ist ver.di für seine Mitglieder bei der Lebenshilfe OB in Tarifverhandlungen.

Mit bundesweiten Aktionen macht ver.di am Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung auf Missstände in den Arbeitsbedingungen in der Behindertenhilfe aufmerksam. Unter dem Motto „Wir machen Inklusion“ setzen sich an vielen Orten die Beschäftigten in der Behindertenhilfe, darunter Heilerziehungspfleger*innen, Sozialarbeiter*innen, Fachkräfte für Arbeits- und Berufsförderung und weitere Berufsgruppen, für ihre Forderungen nach Guter Arbeit ein.

Dass sich die Arbeitsbedingungen in der Behindertenhilfe dringend verbessern müssen, verdeutlichen auch die alarmierenden Ergebnisse einer aktuellen Studie der TU Darmstadt. Die Befragung unter über 8000 Beschäftigten, gefördert durch die Hans-Böckler-Stiftung, zeigt auf:
Die große Mehrheit der Beschäftigten fühlen sich gehetzt oder steht unter Zeitdruck. Sie beklagen Personalmangel und hohe Belastungen.

Die Ergebnisse der Studie wurden am 3. Dezember veröffentlicht.

Am Aktionstag beteiligen sich ver.di VL der Lebenshilfe Oberhausen und der GSE mit einer corona-konformen Mittagspausen-Aktion.